Das äußerst hügelige Gelände der Schule bot keinen Platz für ein großes, ebenes Gebäude: Hübner sah jedoch die Möglichkeit, es in den Hang einzufügen, das Foyer vorne und die Umkleideräume unten anzuordnen. Der bogenförmige Schnitt erlaubte es, die Wiese als Gründach über den Bau zu führen. Die Forderung nach einem Vorhang, um die Halle in zwei Spielbereiche zu trennen, führte zur Ausbildung eines aus dem Dach ragenden gläsernen Aufbaus, der auch als solarer Kamin dient...
Die Forderung nach einem Vorhang, um die Halle in zwei Spielbereiche zu trennen, führte zur Ausbildung eines aus dem Dach ragenden gläsernen Aufbaus, der auch als solarer Kamin dient ... welcher durch natürlichen Auftrieb bei warmem Wetter durch Oberlichtklappen lüftet. Kaltluft tritt durch große unterirdische Kanäle ein, die erst von hinten nach vorne und dann seitlich zu den Zuluftöffnungen der einzelnen Geschosse führen. Dadurch wird die Luft im Sommer vorgekühlt und im Winter um einige Grad vorgewärmt. Unterstützt wird die Heizung durch die an der Westseite verglaste Außenwand des Foyers, die als Sonnenkollektor wirkt, vor allem wenn die Sonne im Winter tief steht. Sonnenstrahlung kann auch in die Halle dahinter eindringen; ein mit Solarzellen betriebener Ventilator zwischen Foyer und Halle transportiert bei Bedarf die Warmluft. Diese Beschreibung trifft auf extreme Bedingungen zu; im größten Teil des Jahres liegt die Temperatur jedoch dazwischen, und die Wärme kann durch Öffnen oder Schließen der Lüftungen und Lamellen in das Gebäude ein oder austreten. Obgleich es nicht völlig energieunabhängig ist, wird Energie nur als Zusatzheizung zugeführt, folglich viel weniger als bei einem vergleichbaren Bau ohne derartige Isolierung, Sonnenfalle und Erdkanaltemperierung. Und von den Solarkollektoren für die Duschen an der Südfassade abgesehen, sind die energiesparenden Einrichtungen nicht aufgesetzt, sondern integraler Bestandteil des Entwurfs. Die auf dem Boden stehenden Bauteile sind aus Beton, die Teile darüber aus Holz und Glas. Das Dach besteht aus großformatigem Kerto-Sperrholz, Wärmedämmung, Dachhaut und Gründach, wodurch eine natürliche, schützende wie auch isolierende Oberfläche entstanden ist. Es steht seitlich so weit über, dass Wetter und Sonnenschutz gegeben sind sowie ein definierter Gebäudeabschluss entsteht. Die Konstruktion besteht aus Brettschichtholz, dem wohl am leichtesten erneuerbaren und energieärmsten Material, das technisch am weitesten entwickelt ist. Es bleibt unbehandelt, um natürlich altern zu können, wie auch alle anderen Holzelemente, denn Schutzanstriche, die schädlich für Insekten sind, könnten letztendlich auch uns schaden.
fertigstellung 1996
adresse Sporthalle OSO, Baumhaus OSO, 64646 Heppenheim
flaeche NGF ca. 1.250 m², BRI ca. 7.370 m³
baukosten ca. 3.650.000 DM (KG 300, brutto)
zusammenarbeit Statik: Sobek + Rieger, Transsolar Klima Engineering
Auszeichnung Vorbildliche Bauten im Land Hessen 1996, Holzbaupreis Hessen 1999, Deutscher Holzbaupr
baubeginn 1994
Sporthalle OSO
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