Das Doppelhaus befindet sich an einem Hanggrundstück in einer heterogenen Wohnbebauung im Übergangsbereich von Häusern der 30er und 50er Jahre zu einem Neubaugebiet der 80er und 90er Jahre. Die Nachbarschaft beschreibt eine vielfältige Architekturstilistik, die Maßstäblichkeit der Baukörper ist aber ausgewogen. Das Doppelhaus ist größer als die es umgebenden Einzelhäuser, diese Verdichtung wird durch die Gliederung der Baukörper und den mittleren Durchgang als Baukörperzäsur an die Maßstäblichkeit der Nachbarschaft angepasst.
Die Erschließungsstraße ist südwestlich zum Grundstück gelegen, von hier führt der gemeinsame mittlere Durchgang als Tor zu den Hauseingängen auf der Nord-Ostseite. Im Inneren konnte so eine freie Entwicklung der Wohnbereiche zu der bevorzugten sonnigen Süd- bzw. Südwestseite erfolgen.
Die Häuser sind mit den Baufamilien entwickelt worden und haben entsprechend unterschiedliche Ausprägungen.
Eine Baufamilie legte großen Wert darauf, das Haus in den jeweiligen Geschossen später auch getrennt nutzen zu können. Dieser Gesichtspunkt bestimmt die Verbindung der Wohnebenen, zueinander und die Lage des Treppenhauses am Eingangsbereich.
Eine Baufamilie wünschte sich möglichst hohe Räumen. Die unterschiedlichen Dachformen bilden spannende Innenräume, die sich um eine zentrale Treppe gruppieren.
Der Garten ist so angelegt, dass Gemeinschaftsbereiche und Privatheit ineinandergreifen um ein erweitertes Familienleben zu ermöglichen und sich trennen wo Privatheit gewünscht wird. Großzügige Pergolen beschreiben Freiräume im Garten, sind Kletterhilfe für Rankpflanzen und verschatten im Sommer den Freisitz.
Das Gartengeschoss ist ein konventioneller massiver Baukörper, dreiseitig in den Hang eingebettet, an der freien Süd-West Seite sitzt je eine Einliegerwohnung. Die oberen Geschosse sind in Holzständerkonstruktion ausgebildet. Ein gemauerter Kern dient auch als klimaregulierender Massenspeicher.
Beide Häuser erfüllen den Standard von Niedrigenergiehäusern. Nach Süden und Südwest sind die Baukörper großflächig mit Wärmeschutzglas verglast um passive Wärmegewinne zu erzielen. Die weiten Dachüberstände sind konstruktiver Holzschutz und Verschattungsmaßnahme bei steil einstrahlender Sommersonne. Die Nordostfassaden sind mit kleinen Fensterflächen ausgebildet. Die Dächer sind in extensiver Begrünung ausgeführt, die verbleibenden Regenwassermengen werden in einer Zisterne zur Brauchwassernutzung gesammelt. Sämtliche Holzbauteile sind aus heimischer Holzwirtschaft in Douglasie ausgeführt. Die Verschalung der Außenwand ist sägerau und unbehandelt.
fertigstellung 1997
adresse Haus Kroschel u. Ammon, 70794 Filderstadt-Plattenhardt
bauherr Privat
baubeginn 1996
Haus Kroschel und Ammon
plus bauplanung
plus bauplanung gmbh
goethestraße 44
72654 neckartenzlingen
info@plusbauplanung.de
07127 92070