Der Hauptbau der Freien Waldorfschule in Köln Chorweiler setzt in radialer, dreigeschossiger Anordnung die Aula quasi als Schwanz in Gegensatz zum Kopf mit den Klassenräumen. Die von diesen umgebene zentrale Halle ist das Herzstück der Schule, sie dient sowohl als großer gemeinschaftlicher Treffpunkt wie auch als Foyer. Das eindrucksvolle Glasdach wird von einer baumartigen Stütze getragen und lässt Licht und Sonne herein; zugleich dient die Halle als Lüftungsschacht, der den Kamineffekt nutzt, um aufsteigende Luft durch Auslässe oben abzuführen und Frischluft von unten anzusaugen.
Die Schule besteht aus zwei Gebäuden, jedes von ihnen ist um einen der beiden größten Gemeinschaftsräume angelegt: die Aula und die Sporthalle. Sie liegen an der Nordseite des weitläufigen Baugeländes. Dahinter befindet sich der Parkplatz. So konnte der südliche Bereich für einen ansehnlichen Landschaftsgarten freigehalten werden. Die im Nordwesten des Grundstücks liegende Sporthalle öffnet sich mit einer verglasten Wand nach Südosten, um die Wintersonne aufzunehmen. Die Aula musste jedoch fensterlos sein, eine Blackbox für Aufführungen, daher liegt sie im Zentrum des großen Schultrakts, nach Norden orientiert, eingebunden in das Hauptvolumen und von anderen Räumen umgeben. Zwischen beiden Gebäuden befindet sich ein straßenähnlicher Raum, der überquert werden muss, wenn man den Eingang im Osten erreichen will. Ein kreisförmiger gepflasterter Bereich, rundum mit Sitzen versehen – ein Außenraum – liegt am Ende dieser Straße; er vermittelt zwischen beiden Gebäuden und bildet den Übergang zu dem vom Landschaftsarchitekten Christoph Harms gestalteten Gartengelände. Der Hauptbau setzt in radialer, dreigeschossiger Anordnung die Aula quasi als Schwanz in Gegensatz zum Kopf mit den Klassenräumen. Die von diesen umgebene zentrale Halle ist das Herzstück der Schule, sie dient sowohl als großer gemeinschaftlicher Treffpunkt wie auch als Foyer. Das eindrucksvolle Glasdach wird von einer baumartigen Stütze getragen und lässt Licht und Sonne herein; zugleich dient die Halle als Lüftungsschacht, der den Kamineffekt nutzt, um aufsteigende Luft durch Auslässe oben abzuführen und Frischluft von unten anzusaugen. Diese wird von der Peripherie durch große, radial angeordnete unterirdische Rohre eingelassen und im Winter aufgeheizt sowie im Sommer gekühlt. Ein zusätzlicher Schacht führt unter dem Gestühl der großen Aula Frischluft ein, die durch einen einzigen Dachventilator abgesaugt wird. Benötigt wurden Stamm und Fachklassenzimmer in der üblichen, von Steiner angeregten Weise, orthogonale Räume zu vermeiden und eher polygonale in offener Art zu bevorzugen. Die besonders wichtigen Räume – der Eurythmieraum und der große Musiksaal – sind regelmäßiger und symmetrisch gestaltet, während die Neben- und Abstellräume in freibleibende Ecken platziert wurden; dadurch ist eine formale Hierarchie gegeben. Alle Räume haben jedoch individuellen Charakter und sind unterscheidbar, jede Wiederholung wurde vermieden. Dass das Gebäude aus einer Ansammlung unterschiedlicher Räume besteht, ist an der Außenform ebenso ablesbar wie am Grundriss. Werkstätten und Hausmeisterwohnung sind dem rechteckigen Volumen der Sporthalle angefügt und eher noch stärker artikuliert als der große Klassentrakt. Die wichtigsten Bauarbeiten wurden mit konventionellem Vertrag ausgeführt, Innenwände und Böden aus Beton sowie Dächer aus Holz. Jedoch waren Lehrer, Eltern und Schüler in der Planungs- wie auch der Bauphase auf jeder Entscheidungsebene beteiligt, und mit Fortschritt des Baues übernahm die Schulgemeinschaft immer größere Aufgaben: den ganzen Bau der Werkstätten, die an die von Unternehmern gebaute Sporthalle angefügt wurden; sie war auch am Innenausbau beteiligt, das heißt an Fliesen-, Schreiner- und Malerarbeiten, 2000 m² Parkettverlegung sowie an der Gartengestaltung. Der Wert der Selbsthilfe kann mit ca. 500.000 Euro bewertet werden!
fertigstellung 1996
adresse Freie Waldorfschule Köln, Weichselring 6 - 8, 50765 Köln
bauherr AG zur Förderung der Waldorfpädagogik in Köln e.V.
webseite waldorfschule-koeln.de
leistungsphasen 1 – 9
flaeche NGF ca. 5.995 m², BRI ca. 29.690 m³
baukosten ca. 7.980.000 € (KG 300-400, brutto)
zusammenarbeit Statik: Sobek + Rieger, Transsolar Klima Engineering
Auszeichnung Kölner Architekturpreis 2000
baubeginn 1993
Waldorfschule Köln
plus bauplanung
plus bauplanung gmbh
goethestraße 44
72654 neckartenzlingen
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