Die Gründung einer heilpädagogischen Schule in Bonn wurde schon 1984 erwogen und schließlich 1988 realisiert. Die das Vorhaben unterstützende Stadtverwaltung stellte Raum zur Verfügung in einer um 1890 erbauten örtlichen Schule, die nicht mehr als solche diente und 1945 andere Nutzer gefunden hatte. Zuerst übernahm die Johannesschule dort nur einige Räume, dann mit zunehmendem Wachstum das gesamte und ein zweites Gebäude. Um 1994 diskutierte die Schulfamilie über eine Erweiterung, 1996 stand die Finanzierung, und man beschloss zu handeln. Plus bauplanung wurde 1997 aufgrund früheren Arbeiten für Waldorfschulen und der Zusage zur Partizipation zum Architekten bestimmt.
Im Verlauf des Jahres entstanden, wie bei den anderen Schulprojekten, Entwürfe in Zusammenarbeit mit Lehrern und Schülern. Es wurden Modelle aus Ton gefertigt und Diskussionen über die Form und die Anordnung der Klassenräume geführt. Die ganze Schule zog im Verlauf des Schuljahrs 1998/99 in andere, von der Stadt zur Verfügung gestellte Bauten um, damit die Umbau-Arbeiten und die Erweiterung beginnen konnten. In diesem Fall wurde der Bau fast vollständig mit Generalunternehmervertrag ausgeführt, obgleich Farbgebung und Möblierung in der Verantwortung der Lehrer und Eltern lagen. Der dreigeschossige blaurote Backsteinbau stand, nach Norden orientiert, an der Straße, die alte Turnhalle rechts davon, dahinter befand sich ein steiler Hang.Es wurde beschlossen, links und hinter der alten Schule zu bauen und die Klassenräume in den beachtlichen Steilhang hinein zu stapeln. Auf der untersten Ebene am Eingang liegt ein Saal mit Galerie, der als Speiseraum wie auch als Theater und Eurhythmieraum dient. Darüber befinden sich zwei Geschosse mit Klassenräumen für ältere Schüler in einem Flügel, der nach hinten zum Garten führt. Die Klassenräume der jüngeren Schüler sind in einem dreigliedrigen, eingeschossigen Block dahinter untergebracht, der ganz auf der oberen Ebene steht. Jedes Klassenzimmer unterscheidet sich vom anderen, da alle in enger Absprache mit den jeweiligen Lehrern geplant wurden, die sie nutzen sollen. Es sind eher abgeflachte Sechsecke als Rechtecke, wodurch die Fensterseite zu einer leichten Bucht wurde und sich mehr Platz bei den Türen ergab; auch wirkt der Raum dadurch beschützender. Die Aneinanderreihung von Klassenzimmern führte in der Vergangenheit zu langen, öden Korridore, aber nun erfolgt die Verbindung durch straßenähnliche Räume, die sich verengen und erweitern und von Oberlichtern belichtet werden. Die Dächer sind leicht geneigt mit schützenden Überständen und mit Erde und Pflanzen bedeckt. Der Altbau war Ausdruck eines anderen Zeitalters der starren preußischen Disziplin, und es wurde schon am Anfang beschlossen, dass keine Klasse darin untergebracht werden sollte. Daher wurde er umgeplant und beherbergt jetzt die Küche, Werkstätten, das Lehrerzimmer usw. Auch wurde an der Südseite ein Glashaus angefügt, das als Foyer wie auch als Wärmefalle dient, indem es die ungedämmte schwere Ziegelaußenwand als Wärmespeicher nützt. Neu- und Altbauten sind von einem geschützten Garten mit Spielplatz am Hang umgeben.
fertigstellung 2000
adresse Johannes Schule, Rehfuesstraße 38, 53115 Bonn
bauherr Verein zur Förderung der Johannesschule Bonn e.V.
webseite js-bn.de
leistungsphasen 1 – 8
flaeche Nur Neubau NGF ca. 2.635 m², BRI ca. 9.550m³
baukosten Nur Neubau ca. 2.782.000 € (KG 300-400, brutto)
zusammenarbeit Statik: Roland Riebl
baubeginn 1997
Johannes-Schule Bonn
plus bauplanung
plus bauplanung gmbh
goethestraße 44
72654 neckartenzlingen
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07127 92070