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KiTa Technologiepark
Bremen

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Auf der Moorwiese am Fleet umwuchert das Reet die halbversunkenen Fördertürme einer längst vergangenen Zeit, als hier Alberich Kohle unter dem Torf abbaute? oder suchte er Gold? Eine Wiesendecke schwingt von Turm zu Turm und überdeckt eine wunderbare Lebenswelt für Kinder mit abenteuerlichen Orten zum Verstecken, zum Toben, zum Kuscheln, zum Basteln, Spielen, Lesen, Schlafen – allein, zu zweit und in der Gruppe – auch für Pädagogen und Eltern.

Ein Ort für alle Sinne, ein Häuserhaus zum Erfahren mit den Beinen, zum Erfassen mit den Händen, zum Tasten mit der Haut, zum Erkennen mit den Augen, zum Erlauschen mit den Ohren, zum Schmecken mit der Zunge, kurzum zum Erleben mit allen Sinnen. Glatt und rau, treppauf, treppab und eben, mit Rampenstufen, Stiegen, Leitern, Rutschen, angeschlossen an die Türme, die die Erde mit dem Himmel verbinden.

Aus dem dunklen Höhlenraum hinauf zum Licht, in die Wolken, zu der blumenbedeckten Wiese, den Insekten und Vögeln und zurück aus dem Baumnest über die Nistkästen, Turmnischen, Arbeitsplattformen, zurück zu den Räuberhöhlen, Kuppelbauten und Erlebnisräumen aus Lehm, Backstein und Holz.

Der in einer Flussaue außerhalb der Stadt gelegene Technologiepark der Universität Bremen gleicht einem amerikanischen Campus. Die locker verstreuten Bauten sind von relativ hohem Niveau, wirken aber durch ihre Entfernung von der zentralen Mensa wenig bevölkert und fern vom realen Leben. Es bestand Bedarf für eine Tagesstätte für Vorschul- und Kleinkinder ab einem Jahr, weil nicht nur die hier arbeitenden Akademiker, sondern auch die Angestellten der Firmen des angegliederten Technologieparks ihre Kinder in der Nähe untergebracht wissen wollten. Die Universität und die Firmen des Technologie Parks schrieben deshalb im Herbst 2003 einen Wettbewerb für zwei benachbarte Kindertagesstätten auf einem gemeinsamen Grundstück aus. Hübners Büro gewann den 2. Preis und wurde von der »Kita Technologiepark e.V.« beauftragt einen Kinderhort für fünf Gruppen zu bauen. 

Hübner verwarf den relativ normalen Wettbewerbsentwurf, weil ein anderes Grundstück genommen werden musste und er jetzt sein übliches Verfahren mit einer partizipativen Vorgehensweise realisieren konnte. 

Da der Kinderhort bereits in provisorischen Räumen seinen Betrieb aufgenommen hatte gab es genügend beteiligte und man konnte gleich beim ersten Treffen den gewohnten Brainstorming-Prozess in Gang setzen. Zuerst entstanden Ideen zum Innern, dann zu einem großen, von Türmen getragenen, Daches in Form eines Torus, dessen leicht gebogene Form den Grünbereich am Rande des Ufergeländes einfassen sollte. Der Entwurf wurde über zwei weitere Workshops mit großer Beteiligung von Pädagogen, Eltern und auch Kindern weiterentwickelt und ausgearbeitet. Der Bau begann im Juni 2005 und dauerte etwas über ein Jahr. 

Die Kinder sind in sechs familienähnlichen Gruppen untergebracht, jeweils in einem zweigeschossigen »Haus« mit Räumen zum Spielen, Essen, Waschen und Ruhen sowie Türen auf beiden Ebenen. Jedes »Haus« hat eine Treppe und eine Galerie und ist mit Türmen in verschiedenen Farben gekrönt. Grundrisse und Schnitte variierten in Details entsprechend dem Alter der Kinder, seiner Stellung in der Reihe und anderen Erfordernissen. Es gibt viele Innenfenster in unterschiedlicher Höhe, und der Maßstab scheint ständig zu wechseln, während die Materialien sehr gemischt sind. Dies verleiht jeder Einheit eine besondere Identität, die sie von den anderen unterscheidet.

Hübners erklärtes Anliegen war es, »einen Ort für alle Sinne, ein Haus der Häuser« zu schaffen, »in dem die Füße laufen, die Hände greifen, die Haut fühlt, die Augen schauen, die Ohren lauschen, die Zungen schmecken«. Und zweifellos ist die beachtliche räumliche Vielfalt zwischen groß und klein, auf und ab stimulierend, während die vielfältigen Wege durch und um das Gebäude zum Entdecken anregen.

Es lässt sich nicht voraussagen, was kleine Kinder mit dem Raum machen, aber bei unserem Besuch sahen wir etwa Fünfjährige zum Ausruhen in ihren Turm klettern, und sie erzählten uns ganz aufgeregt, dass sie nach »Afrika« gehen würden.

projektdaten

fertigstellung 2006

adresse Das Entdeckerhaus, Robert-Hooke-Straße 21, 28359 Bremen

webseite das-entdeckerhaus.de

flaeche BGF ca. 1.485 m², BRI ca. 9.985 m³

baukosten ca. 1.900.000 € (KG 300-400, brutto)

zusammenarbeit Statik: Dr. Adrian Pocanschi

Auszeichnung Deutscher Holzbaupreis 2007

baubeginn 2003

team

Christian Remes

Christian Remes

Partner GF

07127 92 07 23

ch.remes@plusbauplanung.de

Christian Remes

Partner GF

07127 92 07 23

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