Ausgangspunkt unserer Überlegungen war das pädagogische Konzept mit dem Theater, als seinem zentralen Element. Um den Neubau in mehreren Abschnitten realisieren zu können, wurde das Raumprogramm in einem Ensemble unterschiedlicher Baukörper untergebracht.
So konnte der Hauptbau mit experimentellem Werkstatttheater zuerst realisiert werden und stand der Schule von Beginn an zur Verfügung. Um die zentrale Bedeutung des Hauptgebäudes auch in der Form des Ensembles ablesbar zu machen, hebt er sich als einziger zweigeschossiger Bau aus dem Gelände.
Im Hauptgebäude werden um den Theatersaal auf zwei Ebenen Räume für Klassenzimmer und Fachklassen (Naturwissenschaft, Werken, Musik, Kunst, Bibliothek und Raum der Stille) angeordnet. Die Räume für Werken, Musik und Kunst befinden sich im Erdgeschoss und können so das Theater „beliefern“ (Kulissenbau, Musikinstrumente etc.). Im nächsten Bauabschnitt wurde ein Obergeschoss mit Klassenräumen für die Oberstufenschüler hinzugefügt.
Als nächstes folgte das Klassenhaus 1 für die Jahrgänge 1 bis 4: Die Klassenräume sind rings um eine zentrale Halle, den sogenannten Schülertreff, angeordnet. Die Halle dient sowohl der Verteilung, als Treffpunkt als auch der Freiarbeit. Durch die Lage an der Fassade besteht hier ausreichende natürliche Belichtung. Die eingeschossige Bauweise ermöglicht eine zusätzliche Belichtung der Räume mit Oberlichtern.
Im nächsten Bauabschnitt folgten ein weiteres Klassenhaus und die Zweifeldsporthalle. Die Sporthalle wird zu Gunsten der Höhenentwicklung des Gebäudes um ein Geschoss in das Gelände abgesenkt. Durch die Verknüpfung der Funktionen Sporthalle, Theater und Fachklassen entstand ein sehr kompaktes Gebäude, das einen Großteil von Funktions- und Erschließungsflächen synergetisch gemeinsam nutzt. Abgeschlossen wurde der Umbau des Gebäudes D mit zentraler Energieversorgung (BHKW), Werkräumen für die Jugendhilfe und der Hausmeisterei.
Die einzelnen Baukörper des Ensembles reagieren durch eine Staffelung in der Höhe auf die natürliche Topografie der Umgebung und fügen sich so elegant in sie ein. Zwischen Hauptbau und den einzelnen Klassenhäusern bilden sich größere und kleinere Plätze, als gefasste Aufenthaltsfläche im Freien.
Die niedrige Geschossigkeit der Gebäude ermöglichte aufgrund unkomplizierter Fluchtwege eine Realisierung im Holzbau und so eine niedrige CO2-Bilanz, die durch gute Dämmung und den Anschluss an ein Blockheizkraftwerk noch verbessert wurde. Die zweiseitige Belichtung der meisten Räume minimiert den Bedarf an Künstlicher Beleuchtung. Alle Dachflächen sind extensiv begrünt.
fertigstellung 2011
adresse Campus Klarental, Am Kloster Klarental 7a, 65185 Wiesbaden
webseite campus-klarental.de
flaeche BGF ca. 5.720 m², BRI ca. 23.450 m³
baukosten ca. 7.905.000 € (KG 300-400, brutto)
fotografie suhan-fotografie.de
wettbewerb 1. Preis 2007
baubeginn 2010
Campus Klarental
plus bauplanung
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72654 neckartenzlingen
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